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Vorwort des Bürgermeisters
Bereits seit 1999 arbeiten der Chronikausschuss und unsere Archivare der Gemeinde Ried ehrenamtlich an einer Chronik. Viele Jahre und unzählige Stunden sind seither vergangen. In akribischer Arbeit wurden Unterlagen gesammelt, aufbereitet und archiviert. Viele Bürgerinnen und Bürger, Menschen und Zeitzeugen unserer Geschichte, wurden dazu befragt.
Nun wollen wir den zeitgemäßen Schritt in die Onlinewelt wagen. Ich bin dankbar, dass Josef Jörg, einer unserer Archivare, die Mühen auf sich genommen hat um dies zu ermöglichen.
Diese Internetseite wird ständig erweitert und ergänzt, so dass es immer wieder historisch Neues zu Personen, Höfen und Häusern, zu Firmen und zur Gemeinde zu lesen gibt.
Ich kann Ihnen versprechen, es ist mehr als interessant! Und viele finden auch sich selbst oder etwas über ihre Vergangenheit in den Berichten.
Vielen Dank an alle, die sich über die vielen Jahre am Aufbau unseres Archives beteiligt haben. Mit viel Sachverstand und Engagement ist es möglich, dieses wichtige Zeitdokument für Sie bereitzustellen.
Herzlichst Ihr

Erwin Gerstlacher

Einleitung
Im Sommer 1966 bin ich mit meinem Freund Hans über den Ammersee geschwommen. Nach etwa einer Stunde hatten wir die Mitte des Sees erreicht. Ich erinnere mich noch gut daran, wie der Blick zurück mit jedem Zug weiter reichte als der Blick zum Ziel. Am anderen Ufer angekommen, schauten wir dorthin, wo wir hergekommen waren.
Ich verwende dieses Bild, weil ich festgestellt habe, dass sich mit zunehmendem Alter der Blickwinkel verändert. Wenn die Endlichkeit des eigenen Lebens näher rückt, richtet sich der Blick zurück. Man kramt alte Fotos hervor und wundert sich, wie jung die Eltern damals waren. Plötzlich möchte man nachfragen, wie es damals war – doch oft ist niemand mehr da, den man fragen könnte.
Meine Mutter begann mit 75 Jahren, ihr eigenes Leben aufzuschreiben. Wie dankbar sind wir Kinder und Enkel heute für dieses Büchlein! Dadurch wurde mir bewusst, wie sinnvoll es ist, die Vergangenheit für die kommenden Generationen zu dokumentieren.
Ich wurde 1951 geboren. Seither hat sich die Welt in einem Tempo verändert, das sich Generationen vor uns kaum hätten vorstellen können. Es kommt mir vor, als spiele sich mein Leben an einer historischen Biegung ab – einem Punkt, von dem aus man weit zurückblicken kann, aber auch das Neue erlebt. Diesen Blick zurück möchte ich festhalten – für alle, die nach mir kommen und sich auf die Suche nach der Vergangenheit begeben.
Mein Plan
Der Archivbeauftragte Jürgen Bode, dem ich für seine geduldige Einführung in die Archivarbeit sehr danke, erstellt ein sechsbändiges Werk über die Rieder Chronik. Das erste Buch über die Schulgeschichte ist im vergangenen Jahr erschienen, derzeit arbeitet Herr Bode an der Kirchengeschichte.
Ergänzend dazu möchte ich eine Haus- und Familienchronik für alle Anwesen erstellen, die es in den Altorten bereits vor 50 Jahren gab. Parallel dazu will ich Personen und Firmen vorstellen, die in diesen Häusern Geschichte geschrieben haben. Trotz des umfangreichen digitalen Archivs, das ich in den letzten fünf Jahren aufgebaut habe, benötige ich pro Haus etwa eine Woche zur Aufbereitung und Abstimmung mit der jeweiligen Familie. Bei rund 250 Anwesen wird es also mindestens fünf weitere Jahre dauern, bis ich „fertig“ bin.
Nun hoffe ich, dass mir der Herrgott noch genug Zeit schenkt, um dieses Werk einigermaßen zu vollenden. Ihnen wünsche ich viele neue Einblicke in Ihre eigene Vergangenheit.
Aber bedenken Sie:
Wenn Unsichtbares offensichtlich wird, wenn Verborgenes ans Licht kommt,
kann es befreiend – aber auch beschämend sein.
Wenn Versäumtes nachgeholt wird, wenn an Vergessenes erinnert wird,
kann es wohltuend – aber auch peinlich sein.
Wenn Undurchsichtiges zum Vorschein kommt, wenn Verheimlichtes aufgeklärt wird,
kann es erhellend – aber auch erschütternd sein.
Daher gilt es, klug zu unterscheiden,
was gesagt werden muß – oder was besser ungesagt bleibt.
(Paul Weismantel)

Baindlkirch, 13.06.2022
Ihr Josef Jörg
Ein Dankeschön an alle, die ihren Beitrag zum Gelingen leisten:
- meinem Lehrmeister Jürgen Bode für die vielen Unterlagen aus seinem privaten Archiv, insbesondere für die 14.000 Ablichtungen aus dem Meringer Anzeiger
- Herrn Josef Kiening, der mit seiner www.genealogie-kiening.de einen riesigen Datenschatz zur Verfügung stellt und mir die Nutzung für diese Chronik erlaubt
- Herrn Emmeran Sandner für die Überlassung seiner Bilder- und Dokumentensammlung
- Frau Christa Sturm, die Tausende von digitalen Dokumenten mit „sprechenden“ Dateinamen versieht, damit diese im Computer auffindbar sind
- Herrn Helmut Kucharz für die Abschrift der lateinischen Kirchenbucheinträge des 17. Jahrhunderts
- Herrn David Günter von der Firma Pixel für die Einrichtung der Internetseite und die vielen Tipps zur Digitalisierung von Ton- und Filmaufnahmen
- allen Mitmenschen, die mir vertrauensvoll ihre persönliche Geschichte erzählen, Unterlagen überlassen und in die Veröffentlichung einwilligen
- der Gemeinde Ried für das Vertrauen, das sie mir entgegenbringt